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Königstein (el) - Auf den ersten Blick war es ein buntes, farbenprächtiges Geflecht auf dem Kapuzinerplatz. Dass die Farben Rot, Schwarz, Gelb und Grün dominierten, mag wohl auch daran gelegen haben, dass sich die vier im Königsteiner Parlament vertretenen politischen Parteien unter der Ägide von Dr. Jürgen Bokr (FDP) dazu verabredet hatten, im Vorfeld der Europawahl am 25. Mai ein gemeinsames Europafest zu veranstalten. Dieses wollte man nicht nur dazu nutzen, um den eigenen Kandidaten vorzustellen, sondern auch um allgemein mehr Bewusstsein für den Begriff „Europa" bei den Bürgern zu installieren. Eine Rechnung, die gemessen an der Resonanz aufgegangen zu sein scheint.
Bereits zur Eröffnung des Festes in den Mittagsstunden waren die Stuhlreihen vor der großen Bühne auf der Stirnseite des Platzes gut gefüllt. „Europa ist ein Modell für eine friedliche Welt", warb unter anderem Bürgermeister Leonhard Helm für eine hohe Wahlbeteiligung beim Urnengang am kommenden Sonntag. Den Beweis für ein „lebendiges Europa" würden auch die zum Fest präsenten Städtepartnerschaften, die Europa-Union Hochtaunus sowie der Ausländerbeirat antreten, warb Helm für das europäische Bewusstsein.
Man sollte versuchen, Europa stark zu machen und nicht herumzumäkeln und natürlich die Leute zur Wahl zu bewegen, sagte FDP-Vorsitzender Alexander Freiherr von Bethmann, deren Liberale - wie die anderen Parteien auch - sich nette, kleine „Giveaways" für die potzenziellen Wähler hatten einfallen lassen. Besonders einprägsam war der Spruch auf einem hölzernen Kochlöffel, der verteilt wurde: „Kochen mit Liebe, wählen mit Verstand". „Wir wollen die Leute aufwecken, zum Wählen animieren", sagte auch CDU-Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh, die sich unter anderem in Mammolshains Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich Unterstützung aus den Ortsteilen geholt hatte. Hartwich selbst wird am Sonntag als Wahlleiter im Wahllokal in Mammolshain fungieren und ist schon jetzt gespannt auf die Beteiligung der Bürger.
Eines hat er in der letzten Zeit beobachtet: Die Parteien werben stärker dafür, was sie nicht wollen. „Es ist auch wichtig zu zeigen, was wir Europa zu verdanken haben", findet Bärbel von Römer-Seel (Die Grünen), die sich mit ihren beiden Fraktionskollegen darin befleißigte, Popcorn aus gentechnisch unbehandelten Maiskörnern herzustellen. Außerdem habe sie festgestellt, dass „Europa" in der letzten Zeit zu wenig in der öffentlichen Diskussion gestanden habe, das müsse und werde sich durch eine Veranstaltung wie diese ändern, so von Römer-Seel weiter.
„Wir leben Europa seit gut 41 Jahren", schärfte Wolfgang Riedel vom Förderkreis Städtepartnerschaft Königstein - Le Cannet den Blick für die Praxis. Und dieser Ansatz, dass Europa in den Vereinen stattfindet, ließ sich wunderbar, unter anderem mit hausgemachten Spezialitäten aus dem Nachbarland sowie mit Cidre aus der Normandie (am Stand des Partnerschaftskomitees Falkenstein - Le Mêle) und guten Gesprächen vertiefen.
„Es ist natürlich auch wichtig, dass die Politik die Voraussetzungen für ein solches Miteinander schafft", meinte Dr. Philipp Wiesehöfer, der die noch junge Städtepartnerschaft mit dem polnischen Kórnik vertrat. Nebenan bot Lutz Paul vom Förderkreis Städtepartnerschaft der drei Königsteins leckeren Kuchen feil, während der sich schon auf das bevorstehende „Dreikönigstreffen" in der Oberpfalz freute. Auch der Ausländerbeirat hatte gut zu tun mit dem Ausschank einer weiteren hessischen Spezialität - Apfelwein. Alles in allem ein Fest mit nachahmungswertem Charakter, fanden alle, die daran teilgenommen hatten. Besonders das Rahmenprogramm - unter anderem spielte die Big Band der Bischof-Neumann-Schule - lockte viele Eltern und Verwandte der aufspielenden Schüler an.
Auch die Information rund um die Wahl nahm breiten Raum ein - so versorgte die Europa Union die Bürger mit allem Wissenswertem und die Buchhandlung Millennium war ebenfalls vertreten mit einem Bücherstand, gesetzt den Fall, man wollte sich genauestens über das Wahlprozedere und die Hintergründe informieren. Den Nachmittag nutzten die Kandidaten für das Europaparlament dazu, sich und ihre Wahlprogramme vorzustellen.