Ausflug Landesmuseum Darmstadt am Donnerstag, 23. November 2023
Neujahrsempfang am Sonntag, 14. Januar 2024
Jahresmitgliederversammlung 2024 am Freitag, 15. März 2024
Caroline Blechschmidt, die Nichte unserer 2. Vorsitzenden Patricia Danielzik, absolviert seit dem 1. Juni 2016 ein Praktikum in der Stadtverwaltung von Le Cannet. Caroline Blechschmidt ist 24 Jahre alt und studiert grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation. Dieser französisch-deutsche Studiengang wird sowohl in Saarbrücken als auch in Metz gelehrt. Caroline hat sich bereit erklärt „exclusiv" für unsere Internetseite in loser Reihenfolge kleine Berichte über ihre Tätigkeit in Le Cannet zu schreiben. Gerne veröffentlichen wir diese hier.
10. Juni 2016
Nach meiner ersten vollen Woche habe ich bereits an 2 Veranstaltungen teilnehmen können. Letzten Freitag fand im Rahmen des Congrès de la Fédération des sociétés d'anciens de la Légion étrangère das alljährliche Essen der Anciens combattants statt, bei dem auch die Bürgermeisterin eine Rede hielt. Hierfür durfte ich beim Aufbau (Foto anbei) und den Vorbereitungen im Salle Recroix (direkt neben La Palestre) helfen und ebenso bei der Veranstaltung selbst tatkräftig unterstützen.
Um mich ein wenig umzuschauen, folgte ich letzten Freitag dem Rundweg Sur les pas de Bonnard und fand einen seiner Ausblicke auf Le Cannet und Cannes, hoch oben auf dem Berg (Foto anbei). Der Aufstieg war anstrengend, aber die Mühe lohnt sich. An den Ausblick könnte ich mich wahrlich gewöhnen!
Am Dienstag begleitete ich die Gruppe von jungen Schülerinnen der St. Angela-Schule Königstein, die am Austausch mit dem Collège les Campélières aus Le Cannet/Mougins teilnahmen. Zusammen wurden wir von Mme Garriou im Musée Bonnard herzlich willkommen geheissen und besuchten im Anschluss an einen Begrüssungssaft auf der Terrasse die Ausstellung Du Grands-Lemps du Cannet, noch rechtzeitig bevor sie am 08. Juni endete. Auf eine kleine Tour durch Le Cannet, unter Führung des Leiters des Office du Tourisme du Cannet, wurde auch nicht verzichtet. Hierbei lernte ich selbst einiges über Le Cannet und durfte meine Übersetzer-Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Mittlerweile sind wir mitten in den Vorbereitungen für die kommenden Veranstaltungen, vor allem für die Fête de la Saint-Jean (Sa, 18. Juni 2016).
17. Juni 2016
Diese Woche gibt es ein Erfolgserlebnis zu vermelden: das Telefon klingelte und ich konnte zum ersten Mal eine Frage selbst beantworten, ohne vorher jemanden zu fragen!
Ansonsten sind wir nun am Finalisieren der Fête de la Saint-Jean (Samstag, 18. Juni 2016), wo heute noch die Last-Minute-Helfer fürs Servieren gefunden werden mussten. Zwischen diesen Vorbereitungen und den gemeinsamen OpenOffice-Lehrstunden für mich und meine Kollegin, gab es diese Woche auch einige Lacher, sei es nun über Geschichten der Passanten oder mit ein wenig Schadenfreude (tolles Wort, leider ohne direkte Übersetzung in andere Sprachen) über die Malheure der Kollegen.
Nach der Arbeit gibt es im Moment immer wunderbares Essen für mich, da ich gerade Besuch von zwei meiner Mitbewohner aus Saarbrücken habe, die herrlich kochen (Foto anbei: Antipasti). Um meine Oma zu zitieren: wir leben wie Gott in Frankreich! Und natürlich geht es mit ihnen auch an den Strand (Foto anbei: Palm Beach, Pointe-Croissette, Cannes).
24. Juni 2016
Letzten Samstag durfte ich der Fête de la Saint-Jean auf dem Place Foch in Le Cannet-Rocheville beiwohnen. Um 16:00 Uhr war Treffpunkt der Helfer und es wurden quasi Wetten abgeschlossen, ob die Feier am Abend überhaupt stattfindet, denn pünktlich zum Beginn der Vorbereitungen fing es an wie aus Strömen regnen. Als es dann endlich aufhörte, galt es die 83 Tische à 10 Stühlen abzuwischen und die Tische für die knapp 1000 Besucher vorzubereiten. Der Abend verlief dann aber ohne weitere Vorkommnisse : Nach der Messe in der am Platz liegenenden Kirche St-Charles wurden die Plätze gefüllt und nach kurzen Reden des Vorsitzenden der anciennes familles de Rocheville und der Bürgermeisterin konnte die Feier beginnen (Foto anbei). Es wurde gegessen, gelacht und getanzt.
Die Feierlichkeiten erstrecken sich in Le Cannet-Rocheville über den ganzen Tag: Frühstück, repas des Anciens am Mittag, Messe, Abendessen und Tanzveranstaltung. Dieses Jahr wurde zum 20. Mal seit der Überarbeitung des Programms im Jahre 1997 gefeiert. Die Fête de la Saint-Jean wird traditionell um den 21. Juni, normalerweise der längste Tag des Jahres, gefeiert.
Eine kleine (private) Randnotiz: ich war nun doch ein wenig enttäuscht diesen Dienstag festzustellen, dass zum Beispiel das EM-Spiel Nord-Irland - Deutschland nicht im französischen Fernsehen übertragen wurde, so weit man kein Pay-TV hatte. Dank Live-Tickers konnte man trotzdem auf dem Laufenden bleiben.
Hier hat nun endlich der Sommer angefangen und die nächsten Tage werden am Strand (natürlich mit Sonnenschirm und Sonnencrème mit hohem Lichtschutzfaktor) verbracht.
1. Juli 2016
Nach einem Monat hier bin ich nun mitten im Geschehen. Ich kann zwar die Mehrheit der Fragen immer noch nicht ganz ohne Nachfragen beantworten, aber ich verbessere mich. Auch ein bisschen gezwungenerweise, da meine Kollegin, die hier sonst den Empfang und das Telefon managt, diese Woche im Urlaub ist. Ich bin also die Urlaubsvertretung, die für manche Sachen etwas länger braucht (wie z.B. das Notieren von Telefonnummern, wer sich die Sache mit quatre-vingt-dix-sept = vier-zwanzig-siebzehn für achtzig ausgedacht hat, hatte wirklich was übrig für Kopfrechnen... Vielleicht das nächste Mal ein Praktikum in Belgien, wo man zum Beispiel für achtzig octante sagt?).
Alles was die anstehenden Rencontres musicales (11. Juli, 18. Juli, 25. Juli und 08. August) angeht, bin ich aber topfit. Die Kollegin, die diese Konzertabende normalerweise organisiert, ist leider krankheitsbedingt für längere Zeit abwesend, und daher durfte ich mit meiner Kollegin von Grund auf entdecken, wie die Organisation abläuft. Das folgt oft dem Prinzip learning by doing und braucht manchmal Zufälle wie eine spontan vorbeikommende Kollegin, damit alles funktioniert. Zwischen diesen Aufregern gab es diese Woche allerdings auch ein paar Durststrecken, da ich alleine noch nicht vorarbeiten und daher nur adhoc-Arbeiten erledigen kann.
Ab Montag geht es dann für zwei Wochen in die Kommunikationsabteilung des Musée Bonnard. Leider wieder ein Büro ohne Klimaanlage, wie mir schon berichtet wurde, aber ich bin gespannt, auf die Einblicke und Aufgaben, die mich dort erwarten.
Anbei ein Foto vom Cap d'Antibes, wo ich diese Woche ein wenig langgelaufen bin. Es gibt schon traumhafte Ecken hier.
8. Juli 2016
Bringen wir das obligatorische Fussball-Kommentar gleich hinter uns: Schade, dass Deutschland gestern verloren hat, aber so kann ich mich am Sonntag mit den Franzosen freuen, falls sie gewinnen. Heute ist es auf jeden Fall Gesprächsthema Nummer 1.
Ich bin seit Montag in der Kommunikations-Abteilung des Musée Bonnard hier in Le Cannet und konnte bereits in dieser einen Woche einiges mitnehmen.
Am Montag durfte ich beim Pressetermin mit Journalisten die neueröffnete Ausstellung « Entre chiens & chats » (Link: http://www.museebonnard.fr/votre-visite/a-voir-en-ce-moment) unter Führung der Museumskuratorin, Véronique Serrano, besuchen. Dank ihrer ausführlichen Erklärungen und Annekdoten bekam man ganz neue Einblicke in die Werke und die Ausstellung als ganzes. An alle, die diesen Sommer und Herbst (die Ausstellung läuft bis 06. November) in der Gegend sind, sollten vorbeischauen, es lohnt sich!
Am Dienstag durfte ich dann der Restauratorin des Museums für eine Weile über die Schulter gucken, während sie von zwei youtubern (Link: https://www.youtube.com/channel/UCjTZULESrd3WLIEhs6rfMQw), die über die neue Ausstellung und das Museum berichten werden, bei ihrer Arbeit gefilmt wurde. Auch dies war ein sehr spannender Vormittag, da sie viel von ihrer Arbeit im Musée Bonnard und im Louvre erzählen konnte.
Ansonsten bin ich diese Woche vor allem als Übersetzerin tätig: ich übersetze die Pressemeldung der neuen Ausstellung auf englisch und deutsch, sowie die tweets des Museums auf englisch (Link: https://twitter.com/MuseeBonnard/).
Das Wochenende wird auch spannend : seit gestern habe ich meine Eltern zu Besuch. Heute Abend wird der Geburtstag meiner Mutter gebührend gefeiert, Samstag werden wir zur 5 Jahresfeier des Museums gehen und das schöne Ambiente auf der dortigen Terrasse geniessen. Und am Montag dürfen wir alle drei, dank Einladung durch die Stadtverwaltung, an der ersten Rencontre musicale in Notre-Dame-des-Anges teilnehmen (Link: http://lecannet.fr/agenda-du-cannet/detailevenement/5/-/les-rencontres-musicales).
Alles in der Hoffnung, dass das Wetter sich hält, da es heute eher nach Regen als nach Sonne aussieht. Wir werden sehen.
15. Juli 2016
Ich habe wieder eine ereignisreiche Woche hinter mir. Fangen wir mit den zahlreichen schönen Erlebnissen an: letzten Freitag konnten wir den Geburtstag meiner Mutter gebührend mit einem leckeren Essen am Place Bellevue in Le Cannet feiern.
Tags darauf, am Samstag, nahm ich dann mit meinen Eltern an der 5. Geburtstagsfeier des Musée Bonnard teil. Hierfür gab es abends einen Umtrunk und Häppchen mit Livemusik auf der wunderschönen Terrasse des Museums, dessen Fassade zur Feier des Tages bunt beleuchtet wurde. Bis Mitternacht konnte man außerdem kostenlos die neue Ausstellung "Entre Chiens & Chat, Bonnard et l'animalité" besuchen. Wie schon erwähnt: sie ist absolut einen Besuch wert, wenn man in der Gegend ist. Meine zwei Wochen in der Kommunikationsabteilung des Museums sind nun auch schon wieder vorbei. Es war sehr interessant, einen Einblick in diesen Bereich zu erhalten. Diese Woche hatte ich verstärkt mit dem Twitter-Account des Museums zu tun. Meine Aufgabe war es die Aktivitäten mit Hilfe verschiedener Methoden zu analysieren (z.B. an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit die meisten Reaktionen auf Meldungen des Museums erscheinen) und die Ergebnisse zusammenzutragen.
Montagabend gingen die Festivitäten weiter: dank Einladung durch die Verantwortlichen standen meine Eltern und ich auf der Gästeliste für die 1. Veranstaltung der Rencontres musicales, die ich im Service des Fêtes mitorganisiere. Wir konnten der wundervollen Stimme der Sopranistin lauschen und dann ein sehr leckeres Essen in der atemberaubenden Atmosphäre der Villa Cosmétatos (Notre-Dame-des-Anges) genießen. An den Tischen wurde angeregt geplaudert und auch meine Eltern konnten unsere französischen Sitznachbarn mit ihren Sprachkenntnissen begeistern.
Am 14. Juli verbrachten wir dann den Nachmittag in Cannes. Dank ein paar Wolken konnte man angenehm die Stadt erkunden. Gegen Abend wurde es regelrecht frisch und zu Ende des Feuerwerks fing es sogar an ein wenig zu nieseln. Das Feuerwerk war wie immer sehr schön und es ist toll, ein solches Spektakel vor einer so herrlichen Kulisse zu bewundern.
Erst zu Hause angekommen, erfuhren wir von den tragischen Ereignissen in Nizza. Mir fehlen hierfür die Worte und auch die Leute in meinem Umfeld können ihre Gefühle nur schwer in Worte fassen.
Aber solche Ereignisse sollten uns nicht davon abhalten, die wunderschöne Gegend mit ihren gastfreundlichen Leuten zu entdecken!
26. Juli 2016
Das Praktikum neigt sich dem Ende zu, aber mein Besucherzulauf bleibt beständig. Letzte Woche hatte ich zwei Freundinnen da, die Mittwoch dann auch mit mir Geburtstag feiern konnten. Wir verbrachten den Tag am Strand in Fréjus und abends wurde, mit zwei weiteren Freunden, die in der Nähe zufällig Urlaub machten, gegrillt. Es war ein schöner Tag.
Auf der Arbeit merkte man diese Woche die Nachwirkungen des Nizza-Attentats: der zweite Abend der Rencontres musicales am Montag in Le Cannet wurde abgesagt und auch das zweite Feuerwerk des Pyrotechnik-Festivals in Cannes fand nicht statt. Allgemein war die Stimmung während der ganzen Woche getrübt und es wurde allerorts diskutier, mal mehr mal weniger konstruktiv. Aufgrund der kurzen Entfernung Nizzas zu Cannes, haben einige meiner Kollegen Freunde oder Bekannte in Nizza und daher nochmal eine ganz andere emotionale Nähe zu den Geschehnissen. Was ich mir gar nicht klar gemacht hatte, ist, dass nun alle Veranstalter, auch die in Le Cannet, unter anderen Gesichtspunkten organisieren müssen. Als Organisator stellt man sich nun ständig die Frage: Haben wir alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen? Die Schwierigkeit ist nur, dass man diese Frage wahrscheinlich nie mit einem 100%igen Ja beantworten kann.
Am Wochenende war ich dann ein richtiger Touri: Samstag war ich mit zwei Freundinnen auf der Insel Sainte-Marguerite, auf der ein altes Staatsgefängnis, eine Festung sowie der ausgiebige Wald besichtigt werden kann. Sonntag ging es dann mit einer anderen Freundin auf die Insel Saint-Honorat, um das Kloster und die Weinberge zu erkunden. Das sind zwei herrliche Ausflugsziele, bei denen schon allein die Bootsfahrt durch die Bucht von Cannes ein kleines Highlight ist, um die vielen Boote mal ein wenig aus der Nähe zu bestaunen. Und die Aussicht auf Cannes lässt sich auch sehen (s. Foto)!
Abschlussbericht
Ich fing mein Praktikum an einem der geschäftigsten Wochenenden Anfang Juni in Le Cannet an und genau so hörte es jetzt auch auf. Dieses letzte Juli-Wochenende war mal wieder spannend und voller neuer Eindrücke, die auch gegen Ende des Praktikums nicht weniger werden. Auch während der Woche gab es einiges zu tun: Reservierungen für das Konzert von El Chato, das im Anschluss an die Fête de la Saint-Didier stattfand, und gleichzeitig Etiketten, Poster und Eintrittsbadges für das Organisationsteam des Box-Events vorbereiten. Eine meiner neuen Lieblingsbeschäftigungen: circa 30 A3-Poster bei 30°C zu laminieren... Aber es ist auch toll, am Ende zu sehen, dass die schweißtreibende Arbeit, Früchte trägt und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung garantiert. Während meine Kollegen bereits am Freitag mehrere Veranstaltungen durchführten, war ich wieder Vertretung und meisterte das Telefon und den Empfang im Büro.
Samstag stand dann das große Box-Event in La Palestre vor der Tür. Ich bin eigentlich kein Box-Fan und gucke es schon nicht gerne im Fernsehen, aber eine Einladung zu einer solchen Veranstaltung schlägt man dann ja doch nicht ohne schlechtes Gewissen aus. Und es war tatsächlich interessant das Spektakel aus der Nähe zu betrachten (wenn auch aus sicherer Entfernung, vom Balkon des VIP-Bereichs, mit direktem Blick auf den Ring und die Zuschauerplätze von oben). Nach den Kämpfen half ich noch ein wenig beim VIP-Empfang, wie eine meiner Kolleginnen meinte: "Bei uns hast du nun wirklich alles, von A bis Z, gesehen."
Am Sonntag fand die langerwartete Fête de la Saint-Didier statt. Nach der Prozession und der Messe gab es hierfür ein Aioli-Essen in den Jardins du Tivoli, organisiert von der Association du Vieux-Cannet, und das anschließende Konzert von El Chato (Sébastien Chato), für deren Ticketverkauf ich unter anderem zuständig war. Diese animierte und schöne Veranstaltung war ein herrlicher Abschluss meiner 2 Monate in der Stadtverwaltung.
Danke an alle, denen ich die letzten 2 Monate über die Schulter gucken durfte und dank deren Hilfe dieses Praktikum überhaupt möglich war. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Le Cannet vorbeischaue.
Meine Zeit hier diesen Sommer ist aber glücklicherweise noch nicht ganz vorbei, da ich noch eine Woche drangehängt habe, um ein wenig länger vom Strand, dem Meer und der Wärme zu profitieren. Deshalb höre ich nun auf zu schwafeln und mache mich auf an den Strand.
Cap d'Antibes
Blick über die Dächer von Le Cannet nach Cannes, im Hintergrund das Esterel-Gebirge