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Königsteiner und Cannetaner wanderten gemeinsam im Ostallgäu

Königsteiner Woche vom 08.07.2004

Zur 11. deutsch-französischen Wanderwoche trafen sich in Eisenberg-Zell bei Füssen 30 Königsteiner und 16 Cannetaner zu Wanderungen und Spaziergängen.
Am Samstagabend, 19. Juni, fanden sich alle Teilnehmer ein im urigen bayerischen Gasthof zu Füßen von zwei Burgruinen und genossen die erste der guten und üppigen Abendmahlzeiten – immer fünf Gänge!
Dr. Walther Sambeth und Dr. Hellmut Beuschel hatten unter Mithilfe von Werner Kainzbauer und Dr. Eckhard Weber für jeden Tag ein hervorragendes Programm ausgearbeitet: Es gab nicht nur täglich zwei unterschiedlich schwierige Wanderungen, sondern auch ein Kulturprogramm, so dass jeder das für ihn Richtige nach Lust, Laune und körperlicher Verfassung aussuchen konnte.
Die erste Wanderung machte die Gruppe zur Burgruine Eisenberg, der größten Burganlage des Allgäus. Von oben gab’s einen schönen Rundblick auf die typische Voralpenlandschaft: Sanfte grüne Matten mit grasenden Rindern, dazwischen kleine anmutige Dörfer mit Barockkirchen und in der Ferne die Zacken der nördlichen Kalkalpen.
Deutschlands höchste Burgruine, die am zweiten Tag erstiegen wurde, befindet sich auf dem 1268 m hohen Falkenstein. König Ludwig II. wollte sie durch sein schönstes Schloss ersetzen, aber er schaffte nur noch den Bau von Straße und Wasserleitung. Das Modell des geplanten Schlosses ist in Neuschwanstein zu bewundern.
Der gemeinsame Ausflug auf die Zugspitze stand leider nicht unter Petrus’ Segen: Trotz guter Vorhersage gab’s auf Deutschlands höchstem Gipfel nichts als Nebel und Schneefall. Entschädigung boten der anschließende Besuch des Klosters Ettal mit seiner großen barocken Rundkuppelkirche und die Einkehr im dortigen Restaurant. Danach überraschten wieder Regengüsse und Donner die Besucher von Linderhof, aber die Gartenanlage und das Schloss entzückten jeden. Auf dem Heimweg schickte Petrus zur Versöhnung vollendet schöne Regenbogen in kräftigen Farben.
Auch die anspruchsvollen alpinen Wanderungen waren vom wechselnden Wetter geprägt. Ein Hagelgewitter bewirkte sogar den Abbruch einer Tour, während bei der Tour zur Landsberger Hütte die Überquerung von Schneefeldern auf 2.000 Meter Höhe in strömendem Regen und der längere Abstieg von 800 m über matschige Abhänge ohne größere Probleme gemeistert wurden. Dafür hatte sich der zwar Schweiß treibende, aber schöne Aufstieg mit einer zünftigen Rast in der hochalpinen Hütte gelohnt. Am Ende das beglückende Gefühl, es trotz Nässe und Anstrengung doch geschafft zu haben.
Neben den Bergen bietet die Gegend um Pfronten und Füssen viele Alpenseen. Die deutsch-französische Gruppe lernte den Weißensee, den Alatsee, den Alpsee und den Forggensee kennen, Letzterer ein künstlicher See, vor 50 Jahren angestaut, wie auf der zweistündigen Rundfahrt erläutert wurde. Oberhalb des Vilsalpsees gab’s einen Wasserfall und besonders schöne Bergflora: Tiefblaue Enziane und Schusternägel, gelbe Trollblumen und Arnika, lila Knabenkraut, Rosea (eine wilde rosa Primelart), Vergissmeinnicht, wilder Thymian und blaue und gelbe Iris.
In Speiden bot Dr. Manfred Brill ein kleines Orgelkonzert in der Wallfahrtskirche Maria Hilf, außerdem genossen alle den lustigen Abend im dortigen bayerisch-echten Brauhaus mit viel Bier und landestypischer Küche. Die Städte im Allgäu haben viel Charme! Besonders gefiel Füssen mit seiner Fußgängerzone, der Lüftl-Malerei im Schlosshof und dem Benediktinerkloster mit barocker Kirche. Überall begegnet man „St. Mang“ (St. Magnus), einem Mönch aus St. Gallen, der im 8. Jahrhundert dem Allgäu das Christentum brachte. Er steht auf dem Brunnen am Marktplatz, ein Ungeheuer unter seinen Füßen, und sein Leben wird auf den Deckenfresken der Klosterkirche erzählt.
Eine rundum gelungene Reise, ein Meilenstein in der deutsch-französischen Begegnung und zur Vertiefung der Städtepartnerschaft, getragen vom lebhaften Engagement aller Teilnehmer – so lautete das Fazit aller an der Wanderwoche Beteiligten.

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