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Partnerschaft auf Reisen in Seine-Metropole

Königsteiner Woche vom 05.11.2004

Vom 12. bis 18. Oktober trafen sich 34 Königsteiner und 21 Cannetaner in Paris. Die Königsteiner reisten per Bus, auf dem Hinweg mit Stopp in Reims und Besichtigung der prächtigen gotischen Kathedrale, auf der Rückfahrt durch die Champagne mit Champagner-Verkostung in der Kellerei René Gué.
In Paris wurden unterschiedliche Programme von den Reiseplanern und -leitern Dr. Reinhard Siepenkort, Vorsitzender des Förderkreises, und seiner Frau Marie-Charlotte angeboten.
Viele Pariser Museen wurden erstmals oder wieder entdeckt wie der Louvre, das Rodin-Museum, das Centre Pompidou und das Museum Jaquemart André in einem herrschaftlichen Stadtpalais. Auf Fahrten und Spaziergängen wurden Eiffelturm, Notre Dame, Invalidendom, Garnier- und Bastille-Oper, Sacré Coeur und andere Pariser Sehenswürdigkeiten bewundert und viel fotografiert.
Großer Höhepunkt für Cannetaner (unter Leitung von François Aigrot und Gaston Fischesser) und Königsteiner war eine Führung durch die Nationalversammlung, L’ Assemblée Nationale. Das ehrwürdige Gebäude mit der Fassade eines griechischen Tempels (ehemals Palais Bourbon) hat zahlreiche prunkvolle Säle, die im Dienste der Abgeordneten stehen. Zusätzlich gibt es alle modernen Einrichtungen, die die Abgeordneten brauchen: Hotel, Restaurants, Postbüro, Frisör, Zeitungskiosk und eine medizinische Abteilung.
Madame Tabarot, elegante Bürgermeisterin von Le Cannet und gleichzeitig Abgeordnete in Paris, hatte eingeladen und begrüßte die große Gruppe mit herzlichen Worten, obwohl sie wegen der Vorbereitung einer Türkei-Debatte wenig Zeit hatte, und es wurden auf den Stufen zum Sitzungssaal gemeinsame Fotos gemacht.
Besonders erwähnenswert: die kostbare Bibliothek mit einem Deckengemälde von Delacroix. Sie beherbergt mehr als 70.000 Bücher, darunter unschätzbare Werke wie eine Bibel aus dem 10. Jahrhundert, ein wichtiges Werk von Rousseau, Kopien der Prozessakten gegen Jeanne d’Arc und ein Aztekenkalender.
Im großen roten Sitzungssaal tagen die über 500 Abgeordneten und ihr Präsident. Dessen thronähnlicher Sessel ist mit Goldbronze verziert und wegen seines Gewichts nur auf Schienen beweglich. Die Sitze der Abgeordneten sind im Halbrund angeordnet, und jeder kann von seinem Sitz aus elektronisch abstimmen.
Die Gruppe machte auch Ausflüge in die nähere Umgebung wie zum Schloss Vaux le Vicomte, dem Vorgänger von Versailles, ins Künstlerdorf Barbizon und nach Milly-la-Forêt, wo eine kleine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert von Jean Cocteau liebevoll ausgemalt wurde. Früher versuchte man hier, Leprakranke mit heimischen Kräutern zu heilen.
Was wäre ein Paris-Besuch ohne Versailles? Aber es gab nicht nur das einmalige Schloss und seinen weitläufigen Park zu besichtigen! Durch persönliche Beziehungen Marie-Charlotte Siepenkorts wurden die Königsteiner im Rathaus der Stadt von der stellvertretenden Bürgermeisterin empfangen. Nach einem zweiten Frühstück führte die temperamentvolle Mme. Inès de Barmon die Gäste in den Sitzungssaal, einen prunkvollen Fest- und den Hochzeitssaal und gab Einblicke in die Probleme von Versailles, wo ein Großteil der Häuser denkmalgeschützt ist und nicht verändert werden darf. Neubauten werden nur selten genehmigt, und es gibt kaum Gewerbe. Die Stadt lebt hauptsächlich von der Wohnsteuer der privaten Haushalte. Bei ca. 90.000 Einwohnern beträgt das Budget der Stadt rund 120 Millionen Euro.
Im Archiv des Rathauses lagern seit der Revolution unter anderem 529 Pfarrregister, die ersten Eintragungen von 1540. Als besonderen Leckerbissen präsentierte uns die charmante Leiterin des Archivs die Original-Heiratsurkunde von Louis XVI und Marie Antoinette aus dem Jahr 1770 mit deren eigenhändigen Unterschriften sowie die Taufakte ihres kleinen Sohnes, der, nach der Hinrichtung seiner Eltern, zehnjährig im Gefängnis starb und dessen Herz kürzlich in der Kirche St. Denis in Paris unter großer Anteilnahme beigesetzt wurde.
Alles in allem eine unvergessliche Reise des Förderkreises der Städtepartnerschaft, die die Beziehungen zwischen Le Cannet und Königstein mit dem gemeinsamen Besuch der Nationalversammlung weiter vertieft und bereichert hat

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