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Der Kontinent im Kreis zu Hause. Europa zu Gast in Kronberg

Taunus-Zeitung vom 16.05.2011

Partnerschaftsvereine und Städte unterstreichen beim Europatag ihr Bekenntnis zum vereinten Europa
Beim Europatag des Hochtaunuskreises trafen sich Partnerschaftsvereine aus allen Städten des Kreises, um gemeinsam für das Zusammenrücken der Nationen zu werben. Dazu passte die drangvolle Enge auf dem Berliner Platz.

Die EU-Osterweiterung war ein Kraftakt, die Süd-Erweiterung des Europatags am Samstag unmöglich. Brandschutzauflagen zwangen die Teilnehmer, sich mit einer Hälfte des Berliner Platzes zu begnügen.
Während man sich im Inneren des Europa-Dorfs – gewollt oder ungewollt – sehr nahe kam, ließen die hölzernen Budenrückseiten auf den ersten Blick eine geschlossene europäische Gesellschaft vermuten. Doch der Duft der Speisen und das Musikprogramm zogen die Gäste an, die sich davon überzeugen konnten, wie aktiv die Taunus-Kommunen auf der internationalen Bühne sind.
Landrat Ulrich Krebs (CDU), bei der Eröffnung auf der Bühne flankiert von fast sämtlichen Bürgermeistern, die der Kreis zu bieten hat, lobte denn auch das Engagement der Städte und Gemeinden, insbesondere der gastgebenden Stadt Kronberg. "Es ist ein wunderschöner Tag für Europa. Ein Tag, an dem wir Europa in ganzer Vielfalt erleben können", schwärmte Krebs.

Vereine als Säulen

Kronbergs Bürgermeister Klaus Temmen (parteilos) nahm den von Krebs zugespielten Ball gerne auf. Kronberg habe einen hohen Anteil, ausländischer Mitbürger. "Wir sind stolz auf unsere Partnerschaften und die dazugehörigen Vereine. Die sind die gute Seele der Zusammenarbeit und tragen die Partnerschaften in die Köpfe hinein.
Welche Wunder Europa bewirken könne, stellte Europaabgeordneter Thomas Mann (CDU) augenzwinkernd heraus. "So viele Bürgermeister wie heute sieht man selten auf einem Fleck – erst recht wenn sie nicht reden dürfen."
Die Rathauschefs beruhigte Mann mit dem Versprechen, Europa wolle "nicht überall hineinregieren" und machte auch den Gästen trotz der schwarzen Wolken am wirtschaftlichen Binnenhorizont Mut. "Der Vertrag von Lissabon hat vieles verbessert – wir brauchen nicht weniger sondern mehr Europa."
Für die vielen Repräsentanten der Vereine ergriff das Oberurseler Hessentagspaar das Wort und betonte, dass es beim Landesfest erstmals einen Internationalen Platz geben werde.
Nachdem der große, herzförmige Erdbeer-Europa-Kuchen vertilgt war, begannen die Gespräche an den zahlreichen Ständen – und mit ihnen eine kulinarische Tour quer durch die Küchen des Kontinents. Überlagert vom Duft der deutschen Bratwurst, die die Freunde der Waldsiedlung in den Markt-Arkaden brutzelten, waren vor allem französische Köstlichkeiten vertreten. Houiller Champignons auf Blätterteig (Friedrichsdorf), provenzalische Quiche aus Le Cannet und Baguettes mit zweierlei Käse aus Le Mêle (beide Partnerstädte von Königstein) schmeckten ebenso köstlich wie die französischen Weine und das französische Bier, das die Weilroder vom Fässchen ausschenkten.

Wer es noch herzhafter haben wollte, konnte sich am Stand des Partnerschaftsvereins Kronberg-Ballenstedt mit Soljanka eindecken oder den Durst mit einem im Samowar zubereiteten Tee vom Partnerschaftsverein Bad Homburg-Peterhof stillen. Nebenan verteilte Kirsten Ohlrogge von der Stadt Bad Homburg Kekse und Süßigkeiten. "Wir haben so viele Partnerstädte, dass wir solche landestypischen Spezialitäten nicht anbieten können", so die Erklärung.
Bereits nach der ersten Stunde zeigte sich der Ehrenvorsitzende der Europa-Union im Hochtaunuskreis, Eberhardt Börner, zufrieden mit dem Interesse. "Wir haben Jahrzehnte lang davon geträumt und jetzt ist Europa Wirklichkeit", unterstrich Börner in der Hoffnung, dass auch die kommenden Generationen das zu schätzen wissen. Für Kinder und Jugendliche gebe es deshalb umfassende Informationen über den steinigen Weg und die Zeit, als es noch unterschiedliche Währungen und an den Staatsgrenzen Schlagbäume gab.
Beeindruckt von so viel Europa-Liebe zeigte sich auch Landrat Krebs aufgeschlossen. Der Kreis hat mit dem Israelischen Gilboa lediglich einen außereuropäischen Partner. Auf die Frage, ob sich der Kreis nicht auch einen europäischen Partner vorstellen könnte, erwiderte Krebs: "Das ist grundsätzlich denkbar. Aber wir bräuchten einen Anknüpfungspunkt. Der könnte von Schulen ausgehen, die Partnerschaften pflegen." Eine deutliche Aufforderung.

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