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Mit dem Rucksack durch die Waliser Bergwelt, Juli 2010

Nach den Hüttenwanderungen der beiden letzten Jahre rund um das Mont Blanc Massiv und durch die Felsenwelt der Südtiroler Dolomiten stellte sich der alpine Kern der Wandergruppe des Förderkreises der Städtepartnerschaft Königstein-Le Cannet in diesem Jahr einer neuen Herausforderung. Angeführt von Wanderchef Dr. Walther Sambeth und „Quartiermeister“ Alberto Mautner nahmen die neun Königsteiner die Gebirgsregion des Val d’Anniviers (Eifischtal), ein südliches Seitental des Rhônetals im Herzen des Schweizer Kanton Wallis, unter die Wanderstiefel.
Von Sierre-Chippis (532 m) führte der erste Anstieg hinauf nach Vercorin, einem Bergdorf mit vielen Spuren der Vergangenheit. Die Mischung aus alten Chalets, renovierten Scheunen und Berghütten vermittelte die für das Wallis typische Stimmung. Weiter ging es hinauf zum 2332 m hohen Crêt du Midi, ehe mit Grimentz ein weiteres authentisches Bergdorf mit viel Charme erreicht wurde. Markenzeichen des malerischen Ortes sind die von der Sonne schwarz gebrannten Getreidespeicher und die feurig roten Geranien als Blumenschmuck.
Zur Herausforderung wurde die nächste Tour, die über den Bendolla zunächst zur Barrage (Staumauer) des Lac de Moiry führte. Am südlichen Ende des Stausees begann der Aufstieg auf steinigem Weg steiler und steiler werdend über teils durch Seile gesicherte Schneefelder hinauf zur Cabane Moiry in 2886 m Höhe. Ein atemberaubendes Panorama der einzigartigen Welt des Moiry-Gletschers belohnte für die Strapazen des Tages. Nur mit dem Schlafen war es in dieser Höhe nicht weit her.
Nach dem Abstieg zum Stausee sollte ein erneuter strammer Anstieg über Grashänge hinauf zur Corne des Sorebois folgen. Hier wurde dann auch der mit 2896 m höchste Punkt durch die Königsteiner Alpinisten erreicht. Unvergessen der Abend in der unbewirtschafteten Cabane Sorebois. Vom Berggasthof bereitgestellte und von den Gruppe selbst zubereitete Speisen ermöglichten ein rustikales aber gleichzeitig für die Umstände feudales Mahl. Bergführer Dr. Sambeth pflückte höchstpersönlich auf den in dieser Jahreszeit üppig blühenden Alpenwiesen den Blumenschmuck zur Tischdekoration. Diese Entspannung tat gut, denn eine weitere schwierige Tour sollte am nächsten Tag folgen. Durch Bergwiesen mit bezaubernder Flora wandernd waren immer wieder steile Querrinnen zu bewältigen, breite Steinschlagfelder zu durchsteigen und, mit Ketten gesichert, herabstürzende Wasserfälle zu queren. Am Ziel aber, der Cabane du Petit-Mountet am Fuße des Glacier de Zinal, lohnte der Blick auf die majestätischen Gipfel von Bishorn, Weisshorn und Zinalrothorn in über 4000 m Höhe.
Die folgende Wanderung führte vom am Talschluss gelegenen Zinal hoch zum Hotel Weisshorn mit einem grandiosen Blick hinab ins Val d’Anniviers und auf das gegenüberliegende Bergmassiv. Am letzten Tag galt es von Chandolin 1600 m ins Rhônetal abzusteigen. Hier konnten die Wanderer stilgerecht, mit ein wenig Stolz auf die erbrachte Leistung zurückblickend, in einer Ferme Agro-Touristique mit dort erzeugten Produkten und Weinen der Region den Schlusspunkt unter ihre gelungene Exkursion setzten.

Manfred Colloseus

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