Neujahrsempfang am Sonntag, 14. Januar 2024
Jahresmitgliederversammlung 2024 am Freitag, 15. März 2024
Jedes Jahr treffen sich Königsteiner und Cannetaner zu einer freundschaftlichen Wanderwoche, abwechselnd in Frankreich und Deutschland. Dieses Mal, zum 17. Mal, gab es eine Ausnahme: Die Wanderwoche fand in Österreich statt.
Seit 20 Jahren schon machen Cannetaner Urlaub in dem kleinen Ort Mutters, 5 km südlich von Innsbruck, und so lag es nahe, einmal gemeinsam dort Quartier zu beziehen. Das Hotel liegt inmitten des Ortes, neben der Kirche mit Friedhof rundherum, wo besonders die schmiedeeisernen Kreuze gefielen. Die französische Gruppe (21 Personen) war schon eine Woche zuvor angereist, und die 15 Königseiner wurden am Samstag den 28. Mai freundlich durch Gaston Fischesser mit einem Sektempfang begrüßt.
Es wurde eine schöne erlebnisreiche Woche: Wander- und Kulturliebhaber kamen auf ihre Kosten! Der Tourismusverband bietet ein Gratis-Bergwanderprogramm mit täglich wechselnden Wanderungen an, der „Wanderbus“ und geprüfte Wanderführer der Alpinschule Innsbruck stehen kostenlos zur Verfügung. Auch ein „Tourenbuch“, in dem bewältigte Höhenmeter vom Bergführer eingetragen und abgestempelt werden, sowie Anstecknadeln gehören dazu. Dreimal nahmen wir diesen besonderen Service in Anspruch:
Einmal fuhren wir nach Telfes im Stubaital mit Gerhard und Hilde als kundigen Führern. Während die Hälfte der Gruppe auf etwa gleicher Höhe zu einer Hütte wanderte, stiegen die geübteren Wanderer auf die Kreiter Alm (1492 m), mehr als 500 m Aufstieg. Erst ging's durch blumenreiche Wiesen, dann folgten wir steilen, aber schönen schattigen Pfaden durch den Wald. Auf der Alm genossen wir Tiroler Spezialitäten, sahen aber keine Kühe. Man ließe sie erst abends und nachts auf die Weiden wegen Hitze und Insekten, sagte der Hüttenwirt.
Das nächste Mal ging's über die lange und hohe Europabrücke auf der Brenner-Autobahn nach Navis. Wir wanderten wieder zu einer Hütte, der Stöckl-Alm (1882 m), dieses Mal sogar 600 m Aufstieg. Aber die Einkehr lohnte: Zilli, eine gute Köchin, verwöhnte uns mit Meerrettichsuppe nach Art des Hauses, leckeren Knödeln verschiedener Art und üppigem Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Preiselbeermarmelade. Auch einen Hausschnaps kredenzte uns die nette und kompetente Wirtin. Und immer wieder konnten wir uns nicht satt sehen an blumenübersäten Wiesen, sanft ansteigenden Bergen und steilen, felsigen mit Schnee auf den Gipfeln.
Zur dritten Wanderung fuhren wir wieder auf der Brenner-Autobahn bis Matrei und bogen dort ab in ein idyllisches ruhiges Seitental nach Oberberg – mit hübscher Kirche auf einem Hügel. Entlang eines wild rauschenden Gebirgsbachs, wieder durch blühende Wiesen, wanderten wir an einer Mehl- und einer Sägemühle vorbei. Dann ging's steil aufwärts und später unterhalb der „Schwarzen Wand“ über einen Gemsenpfad mit Wurzeln und Geröllhalden, der uns Geschicklichkeit und Schwindelfreiheit abverlangte.
An zwei Tagen erübrigte sich die Frage, ob wir uns einen Anstieg von 750 – 800 m antun sollten. Es hatte nachts geregnet, am Morgen waren die Berge in Wolken. Kein Blick auf die wohlbekannte Nordkette vom Hotelrestaurant aus! Gaston Fischesser übernahm die Führung für eine kleine Wanderung im Stubaital zum Rastbichlhof. Normalerweise sieht man dort von der Terrasse aus den Stubaigletscher, aber an dem Tag verbarg er sich hinter Wolken.
Neben den Wanderungen lockte Innsbruck mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten und wurde ausgiebig besucht, auch Schloss Ambras mit seiner interessanten Vergangenheit, vielen Kunstschätzen und dem schönen Park, und das mittelalterliche Rattenberg.
Alle Teilnehmer danken herzlich den Organisatoren der beiden Partnerschaftskomitees, Gaston Fischesser und Frau Jacqueline auf der französischen Seite, Dr. Reinhard Siepenkort und Dr. Walther Sambeth auf der deutschen, für dieses gelungene Beisammensein. Die nächste Freundschafts- und Wanderwoche wird dann im Jahr 2012 in Königstein stattfinden anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft.
Iris Mensing